Warme Luftmassen bringen bunte Vögel zu uns

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Die hübschen Bienenfresser (Merops apiaster) zählen seit einigen Jahren auch zu unserer heimischen Brutvogelfauna. Anzutreffen sind sie in fast allen Bundesländern, auch hier in Sachsen.

Doch Aufsehen erregen die tropisch-bunten Vögel immer wieder, so wie am Montag, dem 22. Mai, als sie von der zuströmenden Warmluft aus dem Süden immer weiter nach Norden getragen wurden. An verschiedenen Orten konnten an diesem Tag ziehende Bienenfresser festgestellt, deren markante Stimmen die Vögel verraten, auch wenn man sie hoch am Himmel gar nicht sehen kann.

Dass sich dann am Abend am Stadtrand von Hohenstein-Ernstthal insgesamt 16 Individuen in Bäumen niederließen, vielleicht um die Nacht zu verbringen, und das beobachtet werden konnte, ist in der Tat ein Zufall. Zum Glück hatte Pressefotograf Andreas Kretschel, auf dessen Grundstück das Naturschauspiel stattfand, seine Kamera zur Hand und konnte das nicht alltägliche Ereignis im Bild festhalten. 

Der Bienenfresser brütet in Sachsen vor allem in den Tagebaugebieten, insbesondere in Mittelsachsen findet sich die Art zur Fortpflanzung in größeren Sandgruben ein. Dort gräbt der Vogel über einen Meter lange Niströhren, ähnlich wie der Eisvogel, in geeignete Bodenschichten. Die Tagebauflächen bieten zudem ein besonders günstiges Mikroklima und ziehen auch Großinsekten, die der Vogel als Nahrung bevorzugt, an.

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